Qualitätsbereich 6: Schule als lernende Organisati

Welche Ziele verfolgen wir? Zur Ausgestaltung des an Inklusion orientierten Schullebens gehört die Pflege eines transparenten Kommunikationsgefüges als Bestandteil des Evaluationskonzepts.

Welche Maßnahmen zur Erreichung der Ziele setzen wir um? Die Diskussion des Leitbildes, die rglm. Revision der Lehrpläne und die Verbesserung der Unterrichtsqualität gelingen nur, wenn Strukturen und
Entscheidungen transparent gemacht werden. Zum Informationsfluss tragen die monatliche Herausgabe eines Schulinfos und eines Infos für die Lehrkräfte bei. Beschlüsse, Gesprächsergebnisse und wichtige Mitteilungen werden dokumentiert und leicht zugänglich gemacht. Lehrerrat und Schulleitung arbeiten im „Co-Management“ zusammen. Die Lehrkräfte nehmen damit über den für vier Jahre gewählten Lehrerrat im Rahmen unmittelbar an Entscheidungen teil. Das Projekt wurde 2003 - 2006 wissenschaftlich begleitet. Der Schulleiter ist Dienstvorgesetzter. Das Schulparlament, die Schulkonferenz, ist letzte Instanz und dem Konsensgedanken verpflichtet. Hier werden in Jahresarbeitsplänen die Ziele für die Weiterentwicklung des Schulprogramms und der Evaluation vereinbart. Daneben stellen besonders die von der Schulkonferenz eingerichteten Teilkonferenzen, deren Besuch allen Mitgliedern der Schulgemeinde offen steht, als kleine operative Einheiten ein konstitutives Merkmal dar. Hier bringen sich Lehrkräfte, Eltern und Schülerschaft projektbezogen ein und sorgen in intensiven Dialogen für Transparenz und Planungssicherheit. Lehrerrat und Schulkonferenz sind in unterschiedlicher Weise an der Personalentwicklung beteiligt und gestalten darüber die Schulentwicklung mit. Im Projekt „Selbstständige Schule“ übernimmt die paritätisch besetzte Steuergruppe zentrale Funktion. Rglm. „Jour-Fixe“ von Schulleitung, Schulpflegschaft und Schülervertretung sind weitere Instrumente des demokratischen Managements. Lehrerrat, SV-Vorstand und Schulleitung setzen, unabhängig voneinander, Experten von außen zur Supervision ein.
Zur Erhöhung der Partizipationschancen und der Motivation der Lehrkräfte werden Innovationspotenziale im Sinne eines „Vorschlagswesens“ von der Schulleitung unterstützt. Prämien für gestaltungswillige Lehrkräfte sind allerdings nicht mit Geldwert, sondern mit anderen Anerkennungsformen (Projektförderung, Zeitgutschrift, Belobigung) verbunden. Für die alltägliche Arbeit werden Teams gebildet, die interessengelenkt an einer gemeinsamen Aufgabe arbeiten. Die Schulleitung unterstützt Weiterbildung und Qualifizierung der Lehrkräfte durch Zeit- und Finanzressourcen. In ihrem Evaluationskonzept ergänzt die Schule die externen Evaluierungen (Schulinspektion, Abschlussprüfungen, Lernstandserhebungen, wissenschaftliche Begleitungen) durch verschiedene Instrumente zur internen Evaluierung. Dazu gehört an erster Stelle die zur Selbstkorrektur 2003 eigenständig entwickelte Online-Version des „IFS-Schul-Barometers“. Alle Mitglieder der Schulgemeinde erhalten einen persönlichen Zugangscode zu aktuell für die Schulentwicklung bedeutsamen Fragen, die von der Steuergruppe festgelegt werden. Die Ergebnisse werden, ebenso wie die Ergebnisse der externen Überprüfungen im Internet der öffentlichen Diskussion zugänglich gemacht. Bei der Auswertung der Befragung und der Entscheidungsfindung zu notwendigen Veränderungen ziehen wir einen externen Unternehmensberater hinzu, der auch dem Schülerrat für eigene Sitzungen zur Verfügung steht. Nach einem verabredeten Verfahren wird die nach der Befragung vorliegende Datenfülle auf jeweils bis zu 10 Handlungsfelder konzentriert, in denen wir dann nach neuen Wegen und Lösungen suchen. Die Top-Themen der Auswertung im Jahr 2007 waren die Ausgabe von Bildungsgutscheinen an Benachteiligte zur Verstärkung individueller Förderung, die Wege zur Verstärkung der Unterrichtsgestaltung hin zu mehr Selbstständigkeit, die Umstrukturierung und Optimierung des Medien-Netzwerkes der Schule hin zur größeren Nutzerfreundlichkeit für selbstständig lernende Schüler, die Einrichtung eines Supervisionsangebots zum Trainieren von Gesprächen mit Eltern sowie verbesserte Kommunikationswege bei den Austauschmaßnahmen. Die seit 2003 gesammelten Erfahrungen zeigen, dass es uns so gelingt, Problemfelder zu erkennen, Lösungen zu entwickeln und leichter umzusetzen.
Zum Schulhalbjahreswechsel wird in jeder Lerngruppe ein anonymes Schüler-Feedback durchgeführt. Den Schülerinnen und Schülern sind neben Fragebögen auch weitere Methoden (Tafelkreuz, Zielscheibe, Ampelmethode, Kartenabfrage, Highlight und Stolperstein) zur Durchführung des Feedbacks bekannt. Sie führen es selbstständig durch und können den Dialog mit der jeweiligen Lehrkraft moderieren. Die Mitglieder der Schulleitung stellen sich rglm. einer Vorgesetztenbeurteilung. Die Schule führt seit 2000 eine kontinuierliche Absolventenbefragung zur Zufriedenheit mit der Schullaufbahn durch und verfolgt den Werdegang ihrer Ehemaligen. Ein Alumni-Portal ermöglicht Netzwerke zwischen Ehemaligen und aktuellen Schülerinnen und Schülern.

Wo suchen wir nach neuen Wegen? Zur weiteren Thematisierung einer neuen Aufgabe haben unsere Lehrerinnen und Lehrer mit der Schülervertretung verabredet, im Herbst 2008 erstmals eine gemeinsame Sitzung von Lehrerkonferenz und Schülerrat durchzuführen. Gesprächsgegenstand wird die Nutzung von Internet-Foren (Spick-mich, Schüler-VZ, Schulradar) und die Optimierung der schulinternen Feedbackverfahren sein. Lehrerrat, Schulleitung und SV-Vorstand sind sich in der Bewertung einig, dass der Dialog in der Schule geführt werden muss und nicht in offenen Internet-Foren.


(C) 2011 - Alle Rechte vorbehalten

Diese Seite drucken